Nicht lange ist es her, da haben wir euch exklusiv von unserem Eventtag mit dem EV Pfronten berichtet. Wir haben diesen hochgelobt, uns massiv über die Zusammenarbeit mit dem Eishockeynachbarn gefreut und viel vor allem Positives aus den gemeinsamen Stunden „on ice“ gezogen. Und hey, was sollen wir sagen: Die Allgäuer Hockey-Partnerschaft wird weitergeschrieben. Denn „kurz vor knapp“ ist uns doch noch ein kleiner „Coup“ geglückt, über welchen sich in Zukunft sowohl Füssener als auch Pfrontener Nachwuchsspieler mit Sicherheit freuen werden.
Naa, neugierig, was unsere Vereinsverantwortlichen da im Hintergrund so auf die Beine gestellt haben? Nun, wir wollen euch gar nicht weiter auf die Folter spannen und lüften daher das Geheimnis. „EVF goes EVP“, oder auch: Die beiden benachbarten Eishockeyvereine bauen ihr Kooperationsengagement weiter aus und arbeiten nun auch in der U11-Jugend zusammen. Aber nein, diesmal kommt es nicht zu einer neuerlichen Auflage einer Füssen/Pfronten-Spielgemeinschaft, wie sie bereits in der U13- sowie U15-Jugend existiert. Das wäre von BEV-Seite aus auf U11-Ebene auch gar nicht möglich. Nein, der EV Füssen und der EV Pfronten haben sich auf ein Förderlizenzen-Modell verständigt – ganz zur Freude von insgesamt vier jungen Eishockey-Cracks, die fortan die freie Wahl zwischen „schwarz-gelben“ oder „blau-weiß-roten“ Trikots haben. Denn der Sinn hinter Förderlizenzen ist folgender: Spieler eines Spielklassen tiefer „gerankten“ Vereins können bei höher eingestuften Mannschaften mitspielen, ohne dabei den Stammverein wechseln zu müssen. Dabei sammeln sie wertvolle Erfahrung und vor allem jede Menge Spielpraxis.
Schließlich solltet ihr wissen: Der in der U11-Leistungsklasse „B“ an den Start gehende EV Pfronten kann seinen Nachwuchs-Cracks nur sechs Pflichtspiele pro Saison anbieten. Bei den Nachbarn aus Füssen, die in der höher eingestuften Leistungsklasse A antreten, stehen dagegen insgesamt zehn Pflichtspiele auf der Spielplan-Agenda. Wer jetzt noch des Kopfrechnens mächtig ist, der wird merken: Statt wie bisher auf sechs kann ein U11-Förderlizenzspieler ab sofort auf bis zu 16 Einsätze pro Jahr kommen. Das sind wirklich Welten! Und gerade darauf kommt es doch gerade in diesem Alter an. Auf ein möglichst abwechslungsreiches Training, und so viel Spielpraxis wie nur möglich. Die Förderlizenzen sind also echt eine ziemlich sinnvolle Sache. Dazu kommt noch, dass den jungen Hockey-Kids von nun an wöchentlich bis zu fünf Trainingsgelegenheiten zur Verfügung stehen, um richtig viel „time on ice“ zu generieren.
Zwei Trainingseinheiten beim eigenen Stammverein reichen nicht aus? Dann schnell die Hockeytasche gepackt und auf, rüber zum Training des Förderlizenz-Partners. Dabei gilt, egal ob im Spiel oder im Training: Sich und die eigene Fähigkeiten dort unter Beweis zu stellen, wo es richtig „heiß hergeht“, ist besonders motivierend. In der Leistungsklasse A muss man mit dem erhöhtem Spieltempo nämlich erst mal Schritt halten. Positiv wirken sich die vergebenen Förderlizenzen ganz nebenbei natürlich auch noch auf die Kaderstabilität beider Vereine aus. In Corona-Zeiten wie diesen, wo schon eine leichte Schnupfennase zur echten Herausforderung wird, tut jedes zusätzliches Hockey-Kid auf dem Spielberichtsbogen ziemlich gut. So kann langfristig der Spielbetrieb aufrechterhalten, und damit ganz allgemein die Zukunft des Allgäuer Hockeysports gesichert werden. „Neben der vorrangigen Talentförderung müssen wir müssen aktuell weiter in die Zukunft blicken und auf Nummer sicher gehen”, findet schließlich Andreas Jorde, hauptamtlicher Nachwuchstrainer des EV Füssen. Dass in Zukunft bis zu fünf Nachwuchs-Stars beliebig zwischen EVF und EVP hin und her wechseln dürfen, freut den Coach deshalb sehr.
„Ich bin echt richtig happy darüber.“ Für Jorde ist die erweiterte Füssen-Pfronten-Kooperation ganz allgemein das nächste wichtige Puzzleteil, um der Füssener Vision eines „Miteinanders“ im Allgäuer Eishockey wieder einen Schritt näher zu kommen. „Alle profitieren“, da sind sich die EVF- und EVP-Verantwortlichen einig. Und alle „harmonieren“. Besonders auf Seiten der Coaches, die sich regelmäßig austauschen, um über den Eishockeysport zu philosophieren. Und um festzulegen, welche Spieler für welchen Verein auflaufen dürfen. So sind es „Vinzi“, „Jonas“ und „Levi“, die aus dem Pfrontener Nachwuchs stammend schon vor Kurzem die ersten schwarz-gelben Eis-Erfahrungen sammeln konnten.
Auf der anderen Seite ist es unser U11-Goalie „Max“, der künftig auch den EVP-Jungs ein guter Schlussmann sein wird. Man kann es nicht leugnen: Hier liegt eine klassische „Win-Win-Situation“ vor. Eine, aus der alle beteiligten Parteien in Zukunft ihren individuellen Nutzen ziehen werden. Darüber ist man beiderseits d´accord. „Wir gehen den richtigen Weg.“ Einen Weg, der nicht immer einfach zu beschreiten war – für welchen einzustehen sich aber auf jeden Fall gelohnt hat. Daran werden die Coaches nämlich immer dann erinnert, wenn sie wieder in die leuchtenden Augen ihrer glückseligen Hockey-Kinder blicken können. In zufriedene Gesichter, die sich einfach darüber freuen, so viel Zeit wie nur möglich mit Eishockeyspielen verbringen zu dürfen. „Ziel erreicht“, würden wir abschließend feststellen. Auf eine gute Zusammenarbeit – und viele schöne geteilte EVF-EVP-Momente!