Über weite Strecken auf Augenhöhe, offensiv aber zu wenig Durchschlagskraft entwickelt und daher insgesamt verdient verloren. Beim 2:4 (1:3, 0:0, 1:1) der Füssener in Weiden entschied bereits der erste Abschnitt das Spiel zugunsten der in der Liga als Geheimfavorit eingestuften Gastgeber, welche die besseren Chancen hatten und bei Füssener Druck souverän verteidigten. Etwas merkwürdig mutet die Tatsache an, dass beim einsatzfreudigen Spiel beider Mannschaften die Gastgeber in der gesamten Partie nur mit einer einzigen Strafzeit bedacht wurden.
Weiterhin ohne die Routiniers Brad Miller und Marc Sill, dafür wieder mit einigen Förderlizenzspielern konnte der EVF beim Auswärtsspiel vier Reihen aufbieten. Eine sehr kleinliche Strafe gegen Florian Simon nutzten die Blue Devils gleich umgehend aus, Palka stocherte bereits in der dritten Minute die Scheibe aus einem Gewühl vor dem Tor über die Linie. Füssen zeigte sich ob des frühen Rückstands unbeeindruckt, agierte aber nach acht Zeigerumdrehungen zu offensiv und lief prompt in einen Konter, den Kirchberger zum 2:0 verwertete. Mit der ersten spruchreifen Möglichkeit verkürzte Marc Besl bei einem Konter auf 2:1. Waren danach die Füssener am Drücker, ohne zu großen Chancen zu kommen, mogelte zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend Edgars Homjakovs die Scheibe zum 3:1 ins Netz. Beim einzigen Füssener Powerplay im gesamten Spiel scheiterte Palka mit einem Unterzahlkonter knapp.
Das Mitteldrittel gehörte zunächst Weiden. Beim Alleingang von Latta blieb Benedikt Hötzinger Sieger, beim Schuss von Kirchberger rettete die Latte. Doch danach fand der EVF besser in die Partie, vergab aber wie schon gegen Selb seine Chancen. So kam Florian Stauder zweimal hintereinander frei vor dem Tor zum Schuss, fand in Philip Lehr aber seinen Meister. Auf der anderen Seite hatte Tomas Rubes nach einem Alleingang den vierten Treffer auf dem Schläger. Danach kam der EVF in eine fast eineinhalbminütige doppelte Unterzahl, überstand die brenzlige Situation aber mit viel Einsatz. Kurz vor Ende des Abschnitts traf Dejan Vogl noch den Außenpfosten.
Im letzten Drittel wollten es die Schwarz-Gelben noch einmal wissen und hatten ihre beste Phase im Spiel. Eric Nadeau besorgte per Abstauber bereits nach 81 Sekunden den Anschlusstreffer, Diebolder hätte kurz darauf nach einem Fehlpass der Gastgeber mehr aus der Situation machen können. Füssen drückte, aber Weiden verteidigte geschickt. Und konterte ebenso durch Homjakovs und Palka, die beide nur knapp verfehlten. Die Füssener wurden dagegen immer wieder mit allen Mitteln gestoppt. Auf die Strafbank durfte aber Marc Besl wegen hohen Stocks, was die Angriffsbemühungen der Ostallgäuer sichtlich hemmte. Sie überstanden die Situation ohne Gegentreffer, kamen danach jedoch kaum noch zu zwingenden Abschlüssen. Die Blue Devils spielten sehr souverän, erzielten kurz vor Ende durch Marco Habermann das entscheidende 4:2 und mussten sich danach auch nur kurz den nach dem Auswechseln des Torhüters mit sechs Feldspielern agierenden Füssener erwehren, da diese durch die Auslegung der Icing-Regelung sowie zwei weitere Strafzeiten in der Schlussphase keine Offensivaktionen mehr starten konnten. Es blieb beim 4:2-Sieg für Weiden, der vor allem auf Grund des ersten Abschnitts in Ordnung geht. (MiL)
Tore: 1:0 (4.) Palka (Pronath, Herbst/5-4), 2:0 (9.) Kirchberger (Habermann, Pronath), 2:1 (13.) Besl (Payeur, Simon), 3:1 (17.) Homjakovs (Palka, Jakob), 3:2 (42.) Nadeau (Besl, Payeur), 4:2 (58.) Habermann (Rubes, Palka). Strafminuten Weiden 2, Füssen 12. Zuschauer 0.