Sein Name wurde bereits in der Gerüchteküche heiß gehandelt, nun sind auch die Fakten dazu geschaffen. Daniel Jun, der bis Januar noch das DEL2-Team des ESV Kaufbeuren trainiert hat, wird neuer Coach des EV Füssen. Der 47-Jährige bringt für diese Aufgabe jede Menge Erfahrung sowohl als Spieler als auch als Trainer mit. Da er zudem bereits gezeigt hat, dass er junge Talente sehr gut entwickeln kann, sieht der Verein in Daniel die optimale Lösung für die Besetzung der vakanten Stelle.
Geboren im tschechischen Slany spielte der auch die deutsche Staatsbürgerschaft besitzende Stürmer seit 1996 in Deutschland und machte sich in den verschiedensten Ligen einen Namen als beständiger Scorer. Neben Königsborn, Gelsenkirchen, Wilhelmshaven, Bayreuth, Regensburg und Leipzig waren seine längsten Karrierestationen Schönheide und Höchstadt. Fünf bzw. sieben Jahre war er für die beiden Standorte aktiv, lenkte dort auch bereits als Spielertrainer die Geschicke. Nach Ende seiner aktiven Laufbahn hatte er zwischen zweiter Liga und Landesliga mehr als 800 Spiele absolviert und dabei über 1700 Scorerpunkte gesammelt.
In der Bayernliga war Daniel Jun zweimal zum Spieler des Jahres gekürt worden, 2018 feierte er in der höchsten BEV-Spielklasse auch den Meistertitel. Danach beendete er bis auf ein kurzes Gastspiel in Kempten seine aktive Karriere und wechselte in den Nachwuchsbereich des ESV Kaufbeuren. Dort betreute er als hauptamtlicher Trainer das DNL-Team des Vereins und leistete in vier Jahren starke Arbeit in der Entwicklung von Mannschaft und Spielern.
2022 übernahm er den Posten als Co-Trainers des DEL2-Teams, ehe er im November 2023 nach der Trennung von Marko Raita zum Cheftrainer der Joker aufstieg. Zusammen mit seinem Co-Trainer Andi Becherer führte er die Mannschaft bis ins Halbfinale der DEL2. Nach einer durchwachsenen Spielzeit trennte sich Kaufbeuren im Januar dieses Jahres jedoch von Daniel, um neue Impulse zu setzen.
EVF-Vorstand Jörg Noack: „Ich freue mich, dass Daniel sich für unser Angebot und unser Konzept beim EV Füssen entschieden hat. Er bringt große Fachkompetenz und wertvolle Erfahrung mit, die perfekt zu uns als Verein passen.
Zuerst in Höchstadt und dann in den letzten sieben Jahren hat Daniel beim ESV Kaufbeuren, unserem Kooperationspartner, herausragende Arbeit geleistet – sowohl im Nachwuchsbereich als auch in der ersten Mannschaft. Viele talentierte Spieler, die er dort geformt hat, waren später als Förderlizenzspieler auch für uns im Einsatz. Seine akribische Arbeitsweise, taktische Erfahrung und die Fähigkeit, eine Mannschaft körperlich und mental optimal vorzubereiten, zeichnen ihn aus.
Daniel steht für ehrliches, hartes und schnelles Eishockey – genau die Spielweise, die unser Markenzeichen bleiben soll. Seine ehrliche und direkte Kommunikation schätze ich unendlich und freue mich auf die gemeinsame Zusammenarbeit. Ich bin überzeugt, dass Daniel unser Team und den Standort Füssen weiter voranbringen wird.“
Daniel Jun zu seiner neuen Aufgabe: „Wir wissen alle, dass wir nicht das reichste Team sind in der Liga. Andere sind aber auf Augenhöhe mit uns, wir haben gute Trainingsbedingungen, das wollen wir nutzen. Durch ehrliche Arbeit wollen wir die Pre-Playoffs schaffen. Eventuell mehr, aber da muss man schauen, wie es läuft, jede Saison ist anders. Wir wollen auch mal die oberen Teams ärgern, angestrebt ist ein guter Platz in der Mitte.
Beim Kader haben wir schon ein paar Namen auf dem Zettel. Dabei sind neue Ausländer geplant, aber natürlich auch Jungs aus Füssen wo wir hoffen, dass sie den Weg mit uns gehen werden. Das Team wird ziemlich jung, es macht mir aber Spaß, mit diesen Jungs zu arbeiten und sie weiter zu entwickeln.
Meine Philosophie ist es, aktives und intelligentes Eishockey in Scheibenbesitz zu spielen. Ich bin ein Trainer, der sehr ungern die Scheibe an den Gegner abgibt. Die Fans können sich auf eine gut eingespielte Mannschaft freuen, welche jedes Spiel hart arbeiten wird. Dann werden auch die passenden Ergebnisse kommen. Wichtig ist für mich, dass wir gerade zuhause immer eine gute Einstellung haben, damit die Zuschauer zufrieden nach Hause gehen können.“