Das war die richtige Antwort auf den verpatzten Saisonstart in Heilbronn. Mit einer kämpferisch sehr starken Leistung holte unser Team im Heimspiel gegen Lindau einen 0:3-Rückstand auf und sicherte sich bei der Niederlage nach Verlängerung (0:2, 1:1, 2:0, 0:1) den ersten Punkt. Auf Grund der deutlich größeren Anzahl an EVF-Chancen muss der Sieg der Gäste auch eher als glücklich eingestuft werden.
Nur wenige Scheiben kamen im ersten Abschnitt auf das Tor von Benedikt Hötzinger, dennoch hieß es nach 20 Minuten 0:2. Ein abgefälschter Schuss sowie eine schöne Einzelaktion der Gäste sorgten für die Führung des EVL. Füssen vergab dagegen mehrmals aus bester Position und hatte in Überzahl auch Pech mit einem Schuss an den Innenpfosten. Den hatten viele schon drin gesehen.
Die Islanders waren im mittleren Abschnitt dann deutlich besser im Spiel und konnten hier auch im Nachschuss zum 0:3 nachlegen. Eine zweiminütige doppelte Überzahl war die große Füssener Chance zum ersten Saisontreffer, sie wurde jedoch vergeben. Auch ein weiteres Powerplay verstrich ungenützt, im Gegenteil scheiterte der EVL hier mit einem Break an Hötzinger. Füssen machte es besser. In Unterzahl wurde das Solo von Philippe Bureau-Blais zwar gestoppt, Marco Deubler verwandelte aber den Abpraller zum 1:3.
Damit war wieder Spannung angesagt für den letzten Abschnitt und hier war von den Gästen zunächst nichts mehr zu sehen. Füssen kämpfte, Füssen war bissig und kam zu sehr guten Chancen. Der Anschluss lag mehrmals in der Luft, Lindaus Trainer John Sicinski musste eine Auszeit nehmen. Danach war die Begegnung zwar wieder ausgeglichener, der EVF blieb aber tonangebend und verkürzte gut sieben Minuten vor dem Ende durch Leon Sivic auf 2:3. Bereits mit dem nächsten Angriff scheiterte der Eissportverein völlig frei vor dem Tor, das hätte der Ausgleich sein können. Lindau nur noch mit gelegentlichen Kontern, bei einem rettete der Pfosten für Hötzinger. 78 Sekunden vor Ende nahm Füssens Trainer Matikainen den Torhüter vom Eis und tatsächlich gelang dem 16-jährigen Max Bleicher 24 Sekunden vor der Schlusssirene der späte, wenn auch absolut verdiente Ausgleich zum 3:3.
In der Verlängerung gab der EVF dann unnötig die Scheibe ab und Zach Kaiser erzielte mit dem einzigen Torschuss in der Overtime das 3:4. Füssen hat jedoch gezeigt: Wenn man über den Kampf ins Spiel kommt, kann man in dieser Oberliga bestehen. Nächste Chance dazu ist bereits morgen, wenn es zum Altmeisterduell nach Garmisch geht. Das Spiel beginnt am Feiertag bereits um 16 Uhr.
Aufstellung EV Füssen:
Benedikt Hötzinger, Clemens Wiedemann; Philippe Bureau-Blais, David Kaiser, Noah Keller, Manuel Malzer, Nicolas Jentsch, Max Bleicher; Leon Sivic, Julian Straub, Eetu-Ville Arkiomaa, Marco Deubler, Pius Seitz, Tim Flammann, Jakob Schuster, Anton Zimmer,, Maxim Kryvorutskyy, David Moor.
Tore: 0:1 (8.) Strodel (Mayer, Carciola), 0:2 (18.) Sommer (Bergen, Strodel), 0:3 (27.) Strodel (Carciola, Gretz), 1:3 (35.) Deubler (Bureau-Blais/4-5), 2:3 (53.) Sivic (Bureau-Blais, Straub), 3:3 (60.) Bleicher (Seitz, Deubler/6-5), 3:4 (62.) Kaiser (Stiefenhofer, Farny). Strafminuten Füssen 4, Lindau 12. Zuschauer 958.