Ganz schlechte Voraussetzungen für den EV Füssen im Heimspiel gegen die Höchstadt Alligators. Alle drei Kontingentspieler waren nicht einsatzbereit, dazu fehlte auch Max Bleicher, der bei der U18-Nationalmannschaft weilt. Trotzdem gab das junge Team – diesmal mit einem Altersdurchschnitt von 21,5 Jahren – alles und ergatterte beim 3:4 nach Verlängerung (2:1, 1:1, 0:1, 0:1) immerhin einen Punkt.
Im ersten Drittel hatten die Gäste aus Höchstadt zunächst ein deutliches Chancenplus, aber auch der Eissportverein kam zu sehr guten Möglichkeiten. Bei seinem ersten Powerplay brannte es gehörig vor dem Gehäuse der Alligators, ein abgefälschter Schuss brachte hier auch das 1:0 durch Anton Zimmer. Danach blieb der HEC am Drücker, leistete sich aber einen schweren Abwehrschnitzer, den der aufmerksame Jonas Fischer zum 2:0 verwertete. In der Schlussminute ging es nochmals heiß her. Höchstadt drückte und vergab zwei Großchancen, ehe Anton Seewald 26 Sekunden vor der Sirene doch noch zum 2:1 verkürzte. Kurz darauf die Riesenchance für Julian Straub, um den alten Abstand wieder herzustellen, er verfehlte jedoch das offene Tor.
Das Mitteldrittel gestaltete sich von Beginn an ausgeglichen, wobei Füssen durch Anton Zimmer auf 3:1 erhöhen konnte. Vorangegangen war ein toller Einsatz von Julian Straub, der den Gegner entscheidend in Bedrängnis brachte. Im Anschluss hätte der EVF mehrmals das 4:1 machen können. Pius Seitz scheiterte mit einem penaltymäßigen Alleingang, Tobias Baader frei vor dem Tor aus kurzer Distanz. Ausgerechnet in diese starke Phase des Heimteams erzielten die Alligators das 3:2 durch Martin Heinisch. Nun waren wieder die Mittelfranken am Zug, verpassten mehrmals den Ausgleich. Die größte Chance hatte aber Anton Zimmer, der die Scheibe nicht in das völlig offene Tor brachte.
In den letzten vierzig Minuten agierten beide Teams abwartender. Die Alligators hatten dabei mehr Möglichkeiten, die Füssener verteidigten aber sehr clever. Leider konnten sie zwei eigene Überzahlspiele nicht nutzen, im Gegenteil vereitelte Fabian Nifosi im letzten Moment einen Unterzahlkonter. Die Gäste machten dann gegen Ende wieder mehr Druck, brauchten aber einen Abstimmungsfehler der bis dahin sicheren Füssener Defensive, um doch noch zum Ausgleich zu kommen. Pavel Avdeev durfte völlig unbedrängt um das Tor fahren und zum 3:3 einschießen.
Es ging in die Verlängerung, welche Höchstadt ohne Torhüter spielte und dafür einen vierten Feldspieler einsetzte. Der Mut zum Risiko wurde belohnt, in Überzahl gelang Klavs Planics der Siegtreffer für den Favoriten. Bitter: Kurz zuvor hatte Anton Zimmer einen Versuch auf das leere Tor, der Puck ging jedoch knapp vorbei.
Aufstellung EV Füssen:
Benedikt Hötzinger, Clemens Wiedemann; Manuel Malzer, Tobias Baader, Fabian Nifosi, Jakob Peukert, Nicolas Jentsch, David Kaiser, Noah Keller; Anton Zimmer, Julian Straub, Maxim Kryvorutskyy, Pius Seitz, Marco Deubler, Edgar Simon, Jakob Schuster, Jonas Fischer, Luca Kinzel, Tim Flammann, David Moor.
Tore: 1:0 (9.) Zimmer (Malzer/5-4), 2:0 (18.) Fischer (Malzer, Baader), 2:1 (20.) Seewald (Litesov, Neugebauer), 3:1 (26.) Zimmer (Straub/4:4), 3:2 (33.) Heinisch (Kokes, Ribarik), 3:3 (57.) Avdeev (Horschel, Schiller), 3:4 (63.) Planics (Fardoe, Seewald/4:3). Strafminuten Füssen 6, Höchstadt 8. Zuschauer 784.