Es war ein spannendes und über weite Strecken sehr schnelles Spiel, welches am Ende der Favorit aus Deggendorf mit 4:3 (1:1, 1:1, 1:1, 1:0) in der Verlängerung für sich entschied. Aus Füssener Sicht muss man die Partie mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen, denn einerseits holte man sich erst durch den späten Ausgleich bei ersetztem Torhüter gegen einen starken Gegner noch einen Punkt, andererseits hätten bei etwas mehr Scheibenglück auch alle drei Zähler im Ostallgäu bleiben können. Erfreulich ist der Fakt, dass mit Christian Krötz, Lubos Velebny und Eric Nadeau drei Spieler wieder einsatzfähig waren. Das gilt auch für den Facebook-Auftritt des Vereins, der unverschuldet einige Tage nicht erreichbar war.
Die ersten Torschüsse gehörten dem Tabellenzweiten aus Niederbayern, die erste Chance dem EVF. In der 5. Minute scheiterte Marc Besl bei einem Alleingang frei vor Gästekeeper Zabolotny. Danach übernahm der DSC auch bedingt durch eine Strafzeit etwas das Kommando, in der 11. Minute nutzte aber der wiedergenesene Eric Nadeau eine Unachtsamkeit zur Füssener Führung. Die hielt leider keine zwei Zeigerumdrehungen, weil ein Schlagschuss von Kokes den Weg von der blauen Linie ins Netz fand. Als Deggendorf erstmals in Unterzahl agierte, hatte der EVF mehrmals den zweiten Treffer auf dem Schläger.
Im zweiten Drittel zeigten sich die Gäste wesentlich zweikampfstärker, insgesamt hatte aber Füssen die besseren Chancen. So scheiterte gleich nach Beginn Marco Deubler ganz knapp, auf der anderen Seite zielte Röthke vorbei. Nach gut acht Minuten konnte Dejan Vogl eine scharfe Hereingabe im Nachschuss zum 2:1 verwerten. Danach hatten die Schwarz-Gelben gleich mehrmals die Gelegenheit zu erhöhen. Bei einem penaltymäßigen Alleingang traf Payeur nur den Pfosten, in der 33. Minute ergab sich eine doppelte Überzahl, die aber trotz guter Chancen nicht genutzt werden konnte. Wie aus dem Nichts fiel in dieser Phase der Ausgleich durch Osterberg, der einen Konter abschloss. Hier hatte der EVF defensiv zu sorglos agiert. Drei Sekunde vor Drittelsirene hatte das Heimteam dann nochmals Pech, als ein verdeckter Schuss von Velebny denkbar knapp am Pfosten vorbei strich, Zabolotny hatte nichts gesehen.
Der letzte Abschnitt begann gleich mit einer kalten Dusche für den EVF. Kokes traf nach nur 38 Sekunden erneut von der blauen Linie. Zudem gab es gleich darauf eine Strafe gegen Füssen, hier lag mehrfach das 2:4 in der Luft, Leinweber setzte den Puck an den Pfosten. Auch danach hatte Deggendorf einige gute Möglichkeiten für die Entscheidung. In der Schlussphase drängte aber der Eissportverein, der sich nicht geschlagen gab, auf den Ausgleich. Bereits dreieinhalb Minuten vor Ende ersetzte EVF-Trainer Andreas Becherer seinen Torhüter zugunsten eines sechsten Feldspielers und hatte damit wieder einmal Erfolg. Martin Guth gelang der verdiente Ausgleichstreffer. Danach setzte es noch eine Strafzeit gegen die Gäste, und hier lag der Füssener Siegtreffer förmlich in der Luft. Deggendorf rettete sich aber in die Verlängerung. Hier hatte der EVF wieder die Chance zur Entscheidung, der Schuss wurde aber abgewehrt und im Gegenzug machte dann der DSC durch Neuzugang Fomin alles klar.
Trainer Andreas Becherer (EV Füssen): „Heute muss ich sagen schade, wir haben ein super Spiel gemacht, ich bin stolz auf die Leistung. Es ist natürlich schwer, ein Team mit so einer Qualität über 60 Minuten zu kontrollieren, das geht nicht. Doch wir haben sehr konzentriert gespielt und nur wenig zugelassen. Die Rückkehrer haben uns sehr gut getan, auch wenn da noch öfters der Rhythmus gefehlt hat. Wir fahren jetzt guten Mutes nach Deggendorf.“
Tore: 1:0 (11.) Nadeau (Hofmann, Payeur), 1:1 (12.) Kokes (Greilinger, Leinweber), 2:1 (29.) Vogl (Guth, Besl), 2:2 (37.) Osterberg (Janzen, Gawlik), 2:3 (41.) Kokes (Osterberg, Pietsch), 3:3 (58.) Guth (Dropmann, Velebny/6-5), 3:4 (62.) Fomin (Wolfgramm). Strafminuten Füssen 6, Deggendorf 12 plus 10 für Greilinger. Zuschauer 810.