Im Allgäuer Derby feierte der EVF einen sehr wichtigen Auswärtssieg beim ERC Sonthofen. Nach umkämpften 60 Minuten hatte das Ostallgäu mit 4:2 (0:0, 3:2, 1:0) die Nase vorne. Damit konnten die Füssener den Abstand auf den elften Tabellenplatz bei nur noch acht ausstehenden Spielen der Hauptrunde auf zwölf Punkte erhöhen, und auch die Gastgeber weiter auf Distanz halten.
Von Anfang an entwickelte sich eine Partie, die mehr Kampf als spielerische Klasse bot. Beiden Teams war deutlich der Ausfall von Spielern anzumerken, das in dieser Saison schon gezeigte Tempo konnte auf beiden Seiten nicht erreicht werden. Im ersten Drittel hatten die Bulls deutlich mehr Chancen, vor allem in der neunten Minute lag die Führung in der Luft, als nacheinander Havlicek und Slavetinsky frei vor dem Tor vergaben. Der EVF hatte seine besten Chancen bei einem gehaltenen Konter von Eichberger, einem Abpraller von Stocker im einzigen Überzahlspiel des Abschnitts sowie einem weiteren Konter kurz vor der Pausensirene durch Marc Besl. Kurz zuvor verpasste aber auch Sonthofen zum wiederholten Male die Führung.
Das Mitteldrittel begann kurios. Nach einer Minute beförderte ein Verteidiger der Heimmannschaft aus einem Zweikampf heraus die Scheibe ins eigene Netz. Die Füssener Führung wurde Eric Nadeau zugesprochen. Keine Zeigerumdrehung später hieß es aber bereits 1:1. Robert Hechtl spielte den letzten EVF-Verteidiger aus und überwand auch Benedikt Hötzinger. In der 25. Minute hatte Deubler die Chance, die Schwarz-Gelben erneut in Führung zu bringen, der Treffer fiel aber auf der anderen Seite. Lukas Slavetinsky traf aus spitzem Winkel überraschend zum 2:1. Doch auch die Sonthofener Führung hatte kein langes Haltbarkeitsdatum. Samuel Payeur glich schon bald aus kurzer Distanz zum 2:2 aus. Kurz darauf entschärfte Hötzinger einen Alleingang von Homjakovs, danach wurde der EVF immer stärker und ließ bis Drittelende fast keine Chancen der Bulls mehr zu. Läuferisch überlegen wurde der Gegner nun immer mehr in die Defensive gedrängt. Schließlich waren noch 21 Sekunden zu spielen, als Lubos Velebny von der blauen Linie zum 3:2 für sein Team traf.
Mit der knappen Führung ging es in den letzten Abschnitt, hier verfehlte Keller zunächst nur knapp. Füssen verteidigte geschickt, musste dann aber in dem fairen Spiel seine drei einzigen Strafzeiten innerhalb von fünf Minuten hin nehmen. Nun war Schwerstarbeit angesagt, zumal der ERC kurzfristig sogar doppelte Überzahl spielen konnte. Doch der EVF verteidigte mit allem was er hatte, Benedikt Hötzinger war ein starker Rückhalt, und bei zwei Stangentreffern hatte man diesmal auch das Glück des Tüchtigen. Kaum wieder komplett hatte man selbst bei einem Konter zwei Riesenchancen auf den vierten Treffer, doch der Puck wollte hier ebenso wenig ins Netz wie beim zweiten und auch letzten Überzahlspiel der Füssener. In der Schlussphase mobilisierte Sonthofen nochmals seine Kräfte und hatte bei zwei Alleingängen jeweils den Ausgleich auf dem Schläger, Hötzinger zeigte aber zwei bärenstarke Fanghandparaden. Dazwischen vergaben die Füssener aber auch zwei große Konterchancen durch Besl und Deubler. Der ERC nahm schließlich den Torhüter vom Eis und ersetzte ihn für einen weiteren Feldspieler, dies nutzte der schnelle Sam Payeur 37 Sekunden vor dem Ende zum entscheidenden 4:2.
Trainer Andreas Becherer (EV Füssen): „Das war heute eher ein Kampfspiel, wir waren zunächst defensiver eingestellt als sonst, um noch Kraftreserven zu haben, da wir auch einige verletzte und angeschlagene Spieler haben. Ab dem zweiten Drittel haben wir dann mehr Druck gemacht, und trotz der zwei Gegentore habe ich uns da schon gut im Spiel gesehen. Die Unterzahlspiele haben wir mit Glück und Können überstanden, und daher auch nicht ganz unverdient gewonnen.“
Tore: 0:1 (22.) Nadeau, 1:1 (23.) Hechtl (Stopinski), 2:1 (27.) Slavetinsky (Maly, May), 2:2 (29.) Payeur (Besl, Velebny), 2:3 (40.) Velebny (Payeur, Besl), 2:4 (60.) Payeur (Nadeau, Schulz/ENG). Strafminuten Sonthofen 4, Füssen 6. Zuschauer 955.