Die Oberliga hat den EVF wieder. Mit dem Heimspiel am Freitag um 19.30 Uhr gegen die Selber Wölfe ist Füssen nach fast genau vier Jahren und sechs Monaten zurück. Das bislang letzte Spiel in der dritthöchsten Spielklasse fand am 24. März 2015 statt und war eine 4:6-Heimniederlage gegen die Blue Devils Weiden, welche damals den sportlichen Abstieg besiegelte.
War der EVF damals eigentlich als Favorit in die Playdowns gegangen, so ist er nun als Aufsteiger nicht nur im Spiel gegen Selb in der Außenseiterrolle. Die Porzellanstädter spielen seit 2010 ununterbrochen in der Oberliga, und das meistens auch sehr erfolgreich. 2014 konnte man die Meisterschaft feiern, 2017 belegte man nach der Hauptrunde ebenfalls den ersten Platz. Einige Zeit schien es sogar, als ob die Wölfe mit einem Aufstieg in die zweite Liga liebäugeln. Die letzte Saison war aber eher durchwachsen, man belegte zunächst nur den achten Rang. In den Playoffs konnte man sich dann gegen die Hannover Indians durchsetzen und scheiterte erst im Viertelfinale am dreimaligen Meister Tilburg Trappers.
Der bereits seit 2015 in Selb tätige Trainer Henry Thom hatte einige Abgänge wichtiger Spieler zu verzeichnen, kann mit Christoph Kabitzky (Crimmitschau), Richard Gelke (Heilbronn) sowie Marius Schmidt und Steven Bär (beide Weißwasser) aber gleich vier Neuzugänge aus der zweiten Liga begrüßen. Zwei absolute Leistungsträger sind die Routiniers Florian Ondruschka (32) in der Abwehr sowie Lanny Gare (41) im Sturm. Die Kontingentstellen belegen mit dem US-Amerikaner Charley Graaskamp und dem Kanadier Ian McDonald zwei Stürmer. McDonald gelangen im Vorjahr für die Wölfe 111 Scorerpunkte, womit er zu den Topstars der Oberliga zählt. Auf ihn wird sich die Füssener Abwehr besonders konzentrieren müssen.
Am Sonntag geht es für den EVF dann zum ersten Auswärtsspiel nach Lindau, Spielbeginn am Bodensee ist 18 Uhr. Die Islanders stiegen 2016 erstmals in die Oberliga auf, und konnten im letzten Jahr mit dem achten Platz in der Meisterrunde und der Playoff-Teilnahme den bisher größten Erfolg feiern. Im Achtelfinale konnte man sogar den großen Favoriten Tilburg ärgern. Nun hat Trainer Chris Stanley ein neuformiertes Team am Start, da zehn Abgänge ersetzt werden mussten. Dank der Kooperationen mit Ravensburg und Freiburg baut man auf viele Förderlizenzspieler, darunter ist mit Stürmer Ludwig Nirschl sogar ein aktueller U20-Nationalspieler. Große Hoffnungen setzt man in das neue kanadische Stürmer-Duo Brent Norris (Hannover Indians) und Bobby Chaumont (EHC Waldkraiburg). In der Vorbereitung unterlag der EVF zu Hause gegen die kampfstarke Mannschaft mit 2:4. (MiL)