Zu Gast waren die Mighty Dogs, doch das Spiel des EV Füssen gegen Schweinfurt hatte mehr den Charakter „Katz und Maus“. Mit einer schmeichelhaften 4:7-Niederlage (1:3, 1:2, 2:2) durften sich die ersatzgeschwächten Gäste auf den Heimweg machen, dabei waren sie wohl froh, dass sie aus einem halben Dutzend Torschüsse vier Treffer gemacht hatten, und die Füssener neben ihren Toren auch noch jede Menge Großchancen liegen ließen. Begünstigt wurde das nicht so recht zum Geschehen auf dem Eis passende Resultat durch eine fragwürdige Schiedsrichterleistung.
Im ersten Drittel wurde Schweinfurt teilweise im eigenen Drittel eingeschnürt, und fand so gut wie gar nicht statt. Tobias Meier erzielte schnell die Führung, Markus Vaitl traf per Trickschuss zum 2:0, und nach dem 3:0 in der elften Minute, es war der Premierentreffer des 17-jährigen Julian Straub im Seniorenbereich, wechselten die Gäste den Torhüter. Neunzehn Sekunden vor Drittelende zeigte der erste Sturm des ERV aber seine Klasse und machte wie aus dem Nichts ein Tor durch Patrik Rypar. Es war der zweite Torschuss der Gäste. Zuvor war aber ein klarer Bandencheck gegen Ron Newhook nicht geahndet worden.
Im zweiten Abschnitt schien sich Schweinfurt mehr vorgenommen zu haben und spielte nun aggressiver. Das Spieltempo des EVF war aber einfach zu hoch. In Überzahl setzte Sam Payeur die Scheibe an den Innenpfosten, ehe Eric Nadeau das Powerplay doch noch nutzen konnte. Als Thomas Böck nur neun Sekunden später auf 5:1 erhöhte, schien sich das Resultat auch dem einseitigen Spielgeschehen anzupassen, gespielt waren gerade 24 Minuten. Doch bei aller Überlegenheit vergaben die Schwarz-Gelben auch viele Torchancen, während auf der anderen Seite Patrik Rypar in der 31. Minute einen Konter sehenswert abschloss. Es war der erste Torschuss der Gäste in diesem Abschnitt. Danach war das Tempo etwas heraus aus dem Spiel, und die Mighty Dogs hatten bei einem Konter sogar noch eine weitere gute Chance.
Im Schlussdrittel konnte Füssen, das diesmal bis auf die Torhüter Andreas Jorde und Maximilian Meier sowie Verteidiger Stefan Rott und Stürmer Moritz Kircher komplett antrat, das Tempo aber wieder anziehen. Florian Simon erzielte in Überzahl das 6:2, dem Vincent Wiedemann den siebten Treffer folgen ließ. Zu diesem Zeitpunkt verzichtete Trainer Becherer schon auf seine Routiniers Ron Newhook, Markus Vaitl und Eric Nadeau im Angriff, diese wurden geschont, dafür bekamen die jungen Spieler viel Eiszeit. Hohes Tempo, aber auch viele vergebene Chancen prägten das Spielgeschehen in diesem letzten Drittel, und am Ende durften die Gäste sogar noch Ergebniskosmetik betreiben. Als zum wiederholten Male ein glasklares Foul gegen einen Füssener Spieler nicht geahndet wurde, nutzte Schweinfurt die Situation zum dritten Treffer durch Viktor Ledin, und als Lubos Velebny wegen Reklamierens auf die Strafbank musste, gelang Marc Zajic in Überzahl auch noch das 7:4. Mit diesem Endergebnis kam Schweinfurt noch gut weg, und wird auf die Rückkehr der fehlenden Spieler warten. Füssen feierte dagegen den siebten Sieg in Folge und zeigte, dass das Team durch das Mitwirken seiner DNL-Talente noch stärker besetzt ist.
Trainer Zdenek Vanc (Schweinfurt): „Füssen hat eine starke Mannschaft. Wir hatten heute nur sieben Stürmer, haben sechs kranke und zwei verletzte Spieler. Wenn man gegen so starke Reihen spielt, kann man da nichts ausrichten. Wir hatten heute keine Chance.“
Trainer Andreas Becherer (Füssen): „Wir haben festgestellt, dass viele Teams große Probleme mit unserem Spieltempo haben. Darauf wollten wir heute aufbauen. Im ersten Drittel haben wir das überragend gemacht, das zweite war auch gut. Im letzten haben die jungen Spieler das richtig stark gemacht, das muss ich loben. Vor der Saison war es unser Ziel, 39 Punkte zu holen. Das haben wir nun erreicht, jetzt wollen wir schauen, dass es so erfolgreich weiter geht“ (MiL)
Tore: 1:0 (3.) Meier (Zelenka, Nadeau), 2:0 (9.) Vaitl (Dropmann, Newhook), 3:0 (11.) Straub (Klein, Böck), 3:1 (20.) Rypar (Kouba, Straka), 4:1 (24.) Nadeau (Vaitl, Dropmann/5-4), 5:1 (25.) Böck (Klein), 5:2 (31.) Rypar (Straka, Kouba), 6:2 (46.) Simon (Nadeau, Besl/5-4), 7:2 (51.) Wiedemann (Meier), 7:3 (54.) Ledin (Oertel), 7:4 (57.) Zajic (Knaup, Straka/5-4). Strafminuten Füssen 6, Schweinfurt 12. Zuschauer 745.