Erneut musste sich der EV Füssen dem klassenhöheren Team des ECDC Memmingen knapp geschlagen geben. Der Oberligist siegte am Ende eines Spiels mit kuriosem Verlauf 5:3 (0:3, 4:0, 1:0). Für den EVF geht es bereits am morgigen Sonntag in eigener Halle weiter. Dann trifft die Mannschaft um Kapitän Eric Nadeau auf den EHC Swarovski Wattens (Spielbeginn 18 Uhr). Die Österreicher spielen in der Eliteliga Tirol/Vorarlberg, einer von sechs regionalen Ligen, welche die dritte Spielklasse des Nachbarlandes bilden.
Die Vorzeichen beim Rückspiel in Memmingen standen unter anderen Voraussetzungen wie noch vor fünf Tagen beim 2:0 der Indians am Kobelhang. Mittlerweile waren bei den Gastgebern einige verletzte Spieler, darunter Topscorer Miettinen, wieder mit von der Partie. Zusätzlich wirkten auch noch die Förderlizenzspieler Schmid und Koziol aus Kaufbeuren sowie Bullnheimer aus Augsburg mit. Beim EVF fehlten neben Marius Keller diesmal auch noch die angeschlagenen Lubos Velebny und Marc Besl, so dass ein paar Akteure aus dem DNL-Team ihre Chance bekamen. Im Tor setzte Trainer Andi Becherer diesmal Benedikt Hötzinger ein, der eine tadellose Leistung bot.
Im ersten Abschnitt waren eine Konterchance von Miettinen sowie eine kurze Memminger Drangphase in der achten Minute die ersten Höhepunkte, ehe immer mehr die Füssener das Heft in die Hand nahmen. Nach tollem Zuspiel des 16-jährigen Julian Straub zeigte Markus Vaitl seine Torjägerqualitäten, und netzte gekonnt zum 0:1 ein. Danach wirbelte der ECDC mehrmals durchs Füssener Drittel, ohne sich aber Torchancen zu erspielen. Besser machten es erneut die Schwarz-Gelben, einen Konter schloss wieder Vaitl zum 0:2 ab. Nur 90 Sekunden später hätte er sogar den Hattrick perfekt machen können, scheiterte aber freigespielt diesmal am gegnerischen Torhüter. Eine Minute später war es doch noch so weit, eine kurze Druckphase nutzte der 18-jährige Tobias Meier zum 0:3. Die Füssener Mischung aus Jung und Alt hatte ein starkes Drittel hingelegt.
Im zweiten Abschnitt kam der Oberligist dann mit viel Dampf aus der Kabine. Früh schloss Patrik Beck ein Solo zum Anschlusstreffer ab, bei einem ersten Unterzahlspiel zeigten die Füssener aber ein starkes Penaltykilling, und Meier hätte in Unterzahl beinahe den alten Abstand wieder hergestellt. Ausgerechnet beim ersten Füssener Überzahlspiel entwischte Dominik Piskor jedoch der Abwehr und schoss in Unterzahl zum 2:3 ein. Danach entschied der Unparteiische einige Male kleinlich gegen den EVF. Ein Powerplay nutzte Thomas Schmid aus dem Gewühl vor dem Tor zum Ausgleich, welchem sofort eine weitere Füssener Strafzeit folgte. Diese war kaum abgelaufen, als Petr Haluza aus ähnlicher Situation das umstrittene 4:3 markierte, war hierbei doch Hötzinger im Torraum angegangen worden. Füssen nahm nach den drei Gegentreffern in sieben Minuten jedenfalls eine Auszeit, und hatte danach noch bei einem Pfostentreffer der Indians Glück.
Sehr unterhaltsam gestaltete sich das letzte Drittel, als sich beide Mannschaften einen offenen Schlagabtausch lieferten. Die besten Ausgleichschancen hatte der EVF bei einem Überzahlspiel, war insgesamt wie schon im ersten Abschnitt auf Augenhöhe. In der Schlussphase musste dann ein Füssener auf der Strafbank Platz nehmen, obwohl er vom gegnerischen Verteidiger in den eigenen Torhüter gecheckt worden war. Danach verblieben nur noch eineinhalb Minuten Spielzeit, und nach der Herausnahme des Torhüters baute Füssen nochmals Druck auf, die Gastgeber erzielten aber drei Sekunden vor Spielende durch Jakub Wiecki das 5:3 in das leere Füssener Gehäuse. Insgesamt ein verdienter Sieg von Memmingen, der EVF hatte sich aber erneut teuer verkauft und war über weite Strecken ein ebenbürtiger Gegner. (MiL)
Tore: 0:1 (12.) Vaitl (Straub, Wood), 0:2 (15.) Vaitl (Newhook), 0:3 (18.) Meier (Krötz), 1:3 (22.) Beck (Miettinen), 2:3 (31.) Piskor (Beck, Keil/4-5), 3:3 (35.) Schmid T. (5-4), 4:3 (38.) Haluza (Mudryk), 5:3 (60.) Wiecki (Bullnheimer/ENG). Strafminuten Memmingen 6, Füssen 12 + 10 für Newhook. Zuschauer 812