Am vergangenen Donnerstag fand beim EVF-Sponsor Schlossbrauhaus Schwangau die Jahreshauptversammlung des Eissportvereins statt. 84 Besucher, darunter 60 Mitglieder, wurden wieder bestens rund um den Verein sowie die abgelaufene Spielzeit informiert. Thema war natürlich aber auch die nächste Saison, in welcher der EV Füssen wieder in der Oberliga an den Start gehen wird.
Rück- und Ausblick
Erster Vorstand Markus Kehle konnte gleich zu Beginn mit Maximilian Eichstetter das 800. Mitglied des Vereins präsentieren. Und mit Christine Fröhlich, die im Finanzausschuss der Stadt Füssen sitzt, war auch eine zweite Bürgermeisterkandidaten persönlich vor Ort, um sich über die Situation bezüglich der Halle 1 des BLZ zu informieren. Nicht anwesend war Bürgermeister Paul Iacob, der sich zwar angekündigt hatte, es terminlich aber doch nicht schaffte. Nach einem kurzen Überblick über die Erfolge der vergangenen Jahre kam dann von Markus Kehle auch schon ein Ausblick auf die Oberliga. Hier gab er ein durchaus ambitioniertes Ziel vor: Man will sich nicht nur in der dritten Spielklasse halten, sondern bis zum Jahr 2025 auch in der oberen Tabellenregion etablieren. Dabei soll das Team nach Möglichkeit mindestens zur Hälfte aus Spielern aus dem eigenen Nachwuchsbereich bestehen. „Mit unserer professionellen Nachwuchsarbeit wollen wir auch weiterhin Spieler herausbringen, die zum einen einen ähnlichen Werdegang wie Michael Wolf, Daniel Schmölz oder Simon Sezemsky nehmen, auf der anderen Seite aber auch das Gerüst unserer ersten Mannschaft bilden.“ Für die Oberliga mussten auch die Eintrittspreise etwas angepasst werden, hier wird der Verein bald über den Start des Dauerkartenverkaufs informieren.
Weiterentwicklung der Nachwuchsarbeit
Bei der Nachwuchsförderung gilt es noch mehr Professionalisierung zu zeigen und Werte zu vermitteln. Zu diesem Zweck wurde mit Andreas Jorde ein neuer hauptamtlicher Nachwuchstrainer verpflichtet, der mit neuen Ideen und Ansatzpunkten die Qualität der Ausbildungsarbeit nochmals erhöhen soll (wir berichteten).
Der zweite Vorstand Johannes Böck zeigte nochmals wichtige Punkte auf wie Video-Analysen, Ernährungsberatung, aber auch das Umsetzen von Zielvorgaben des DEB. Hierzu wird der Verein mit externen Profis zusammenarbeiten. Verabschiedet werden musste im Bereich des DNL-Teams Sascha Holz, der in der kommenden Spielzeit wohl in Russland als Trainer arbeiten wird. Bei ihm bedankte man sich vielmals für die geleistete Arbeit.
Hallenproblematik nach Wasserschäden
Nichts Neues gab es von der Situation um die Halle 1 des BLZ zu berichten. Hier ist der Verein mittlerweile dazu übergegangen, dringende Sanierungen, welche die Räume der ersten Mannschaft betreffen, in Eigenregie durchzuführen. Hier ging ein großer Dank an Andreas Becherer, Alexander Meier und Thomas Zellhuber für ihr großes Engagement. Positiv konnte zumindest berichtet werden, dass die Stadt Füssen auf Anraten des EVF nächstes Jahr die Beleuchtung in der Halle 1 austauschen wird. Eine moderne LED-Anlage wird für besseres Licht sorgen und ist zudem noch kostensparend.
Sportbericht
Der sportliche Leiter Thomas Zellhuber lieferte den Sportbericht und konnte nur von einem „Wahnsinnsjahr“ sprechen. „Wir haben mit dem neuen Trainer und den Verpflichtungen genau die richtige Mischung gefunden. In der Hauptrunde standen wir nur an drei Spieltagen nicht auf dem ersten Platz. Nach einem kleinen Hänger in der Aufstiegsrunde waren wir am Ende wieder voll da, und nach dem sportlichen Aufstieg wollten wir uns auch unbedingt die Meisterschaft noch holen. Es war für alle ein unvergessliches Erlebnis, an dieser Stelle möchte ich mich noch bei allen ehrenamtlichen Helfern bedanken, die diesen Erfolg möglich gemacht haben.“
Auch Trainer Andreas Becherer war voll des Lobes nach seiner gelungenen Premieren-Saison in Füssen. „Vielen Dank an euch alle für die Unterstützung, mir hat es von Anfang an in Füssen super Spaß gemacht. Ich persönlich stand noch nie in einem Team, wo es soviel positive Stimmung, Zusammenhalt und Willen gab.“ Stolz zeigte sich Becherer auch beim Ausblick auf das neue Team, welches zu großen Teilen bereits feststeht, ein Durchschnittsalter von 26 Jahren haben wird und mit elf U23-Spielern sowie zwölf aus dem Füssener Nachwuchs stammenden Akteuren bestückt sein wird. Großen Applaus erntete dann auch die Bekanntgabe, dass Kapitän Eric Nadeau auch nächste Saison auf dem Eis angreifen wird. In der Oberliga will der EVF mit Zusammenhalt und seiner positiven Stimmung im Team, Athletik durch neue Leistungsdiagnostik sowie einem passenden Spielsystem für die Mannschaft punkten. „Attraktiv, offensiv, schnell und geradlinig“ umschreibt es der Trainer. Start in die Saison wird am 6. September mit dem Auswärtsspiel beim Zweitligavertreter Tölzer Löwen sein, zwei Tage später sind die Sonthofener Bulls Gegner beim ersten Vorbereitungsheimspiel.
Wirtschaftliche Bilanz
Stolze Zahlen konnte dann Schatzmeister Dr. Günter Malsbender vermelden. Eine gewaltige Steigerung im Etat war zu verzeichnen, eine Erhöhung um fast 40 Prozent. 750.000 Euro hat der Eissportverein in der letzten Saison eingenommen. Die Ausgaben waren dabei zwar um 8.643 Euro höher, was aber Nachzahlungen an das Finanzamt in Sachen Gewerbe- und Körperschaftssteuer für die letzten Jahre geschuldet war. Das Vereinsvermögen lag am Saisonende bei 60.769 Euro. Geplant wird für die kommende Spielzeit in der Oberliga zunächst mit einem Etat von 710.000 Euro für den Gesamtverein.
Entscheidung pro Oberliga durch Wirtschaftsbeirat abgesegnet
Zum Abschluss berichtete Dr. Michael Macht, Vorsitzender des Wirtschaftsbeirates, von der Entscheidung für die Oberliga. „Wir haben natürlich immer an das Team geglaubt, als dann tatsächlich der Aufstieg geschafft wurde war das aber schon überraschend. Wir haben uns dann oft zusammengesetzt, denn es war klar, dass wir die Oberliga nur wirtschaftlich abgesichert angehen werden. Außerdem wollten wir ein langfristiges Konzept, mit welchem wir angreifen können und nicht mal eine Saison in der dritten Liga sportlich außer Konkurrenz auflaufen werden.“ Bei einem Treffen mit den vielen Sponsoren des Vereins kam es dann zur endgültigen Entscheidung pro Oberliga. „Hier haben wir den wichtigen Rückenwind und die Zusagen zur Finanzierung bekommen, wofür wir uns vielmals bedanken. Wir sind aber natürlich auch immer weiter auf der Suche nach neuen Sponsoren, die unseren Weg mit starker Nachwuchsförderung und Perspektive erste Mannschaft ebenso unterstützen und fördern möchten.“
Entlastung
Zum Abschluss wurde nochmals allen Helfern und Unterstützern gedankt, ehe sowohl die Vorstandschaft als auch der Wirtschaftsbeirat ohne Gegenstimme entlastet wurden. Einhelliger Tenor der Veranstaltung war, dass man mit dem Etat für die erste Mannschaft in der Oberliga wohl der Underdog sein wird, aber hier auf die von Trainer Andi Becherer vorgebrachten Punkte bauen wird. Durch die weitere Professionalisierung der Nachwuchsarbeit zeigt sich der neue EV Füssen auch weiterhin zukunftsorientiert und bodenständig. (MiL)