Langweilig geht anders. Mit einem verdienten, am Ende aber unnötig spannenden 9:5 (3:1, 1:2, 5:2) beim EHC Königsbrunn bleibt der EV Füssen am Spitzenfeld der Aufstiegsrunde dran. Sollte gegen den gleichen Gegner am Sonntag ein weiterer Sieg gelingen, könnte man nach Punkten mit dem Zweiten Miesbach gleichziehen, der beim SC Riessersee antreten muss.
Arg gebeutelt waren die Gastgeber durch die zweistellige Niederlage am letzten Sonntag gegen Klostersee und wollten eigentlich Wiedergutmachung betreiben. Doch das erste Drittel gehörte den hoch überlegenen Füssenern, die neben den Langzeitverletzten auch noch auf Tobias Meier verzichten mussten. Ein Doppelschlag innerhalb von 20 Sekunden durch Thomas Böck und Samuel Payeur brachte eine schnelle Führung, Maximilian Dropmann erhöhte sogar auf 0:3. Chancen über Chancen in diesem Drittel für die Schwarz-Gelben, Marc Besl hatte mit einem Pfostenknaller Pech. Aus heiterem Himmel gelang dem EHC bei einem Konter aber der Treffer zum 1:3.
Im zweiten Abschnitt war Königsbrunn besser im Spiel und konnte den Anschlusstreffer erzielen. Die überlegene Mannschaft blieb aber Füssen, Florian Simon stellte schön freigespielt in Überzahl den Zwei-Tore-Abstand wieder her. Danach gab es eine unglückliche Szene, als sich EHC-Stürmer Hayden Trupp ohne Fremdeinwirkung an der Bande verletzte und ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Die Verletzungen bedeuten für den US-Amerikaner wohl das Saisonaus. An dieser Stelle von Seiten des EV Füssen alles Gute für eine schnelle und vollständige Genesung. Genau eine Sekunde vor Drittelende fingen sich die Ostallgäuer in diesem Mitteldrittel noch den dritten Gegentreffer ein, zuvor hatte Markus Vaitl die Vorentscheidung verpasst, als er den Litauer Zukovas im Tor der Gastgeber bereits ausgespielt hatte, die Scheibe aber hauchdünn am Tor vorbei setzte.
38 Sekunden nach Wiederbeginn schien die Partie für den EVF wieder in die richtige Richtung zu gehen, Tyler Wood traf zum 3:5. Doch Unachtsamkeiten in der Abwehr sorgten innerhalb von acht Minuten dafür, dass es trotz dem überlegen geführten Spiel plötzlich 5:5 hieß und der sicher geglaubte Sieg wieder auf der Kippe stand. Hier war es Lubos Velebny, der nach einer tollen Kombination aus dem Rückraum die Scheibe zum 5:6 in die Maschen hämmerte. Die Brunnenstädter konnten nun nicht mehr zulegen, ein Powerplay nutzte Marius Klein zum 5:7, und nach der Herausnahme von Zukovas gelangen Vincent Wiedemann und Marc Besl sogar noch zwei weitere Treffer zum verdienten Auswärtssieg, den man trotz spielerisch starker Leistung am Ende aber noch richtig erkämpfen musste. Am Sonntag findet um 18 Uhr das „Rückspiel“ am Kobelhang statt, und man darf bereits jetzt gespannt sein, ob sich diese Partie ähnlich torreich entwickeln wird. (MiL)
Tore: 0:1 (3.) Böck (Nadeau, Wood), 0:2 (3.) Payeur (Krötz, Klein), 0:3 (11.) Dropmann (Newhook, Klein/3-3), 1:3 (17.) Forster (Streicher, Zimmermann), 2:3 (25.) Szwez (Auger), 2:4 (34.) Simon (Besl, Nadeau/5-4), 3:4 (40.) Forster (Hermann), 3:5 (41.) Wood (Payeur, Klein), 4:5 (45.) Schütz (Auger), 5:5 (48.) Fettinger (Auger), 5:6 (53.) Velebny (Krötz, Simon), 5:7 (56.) Klein (Newhook, Vaitl/5-4), 5:8 (58.) Wiedemann (Wood/ENG), 5:9 (60.) Besl (Payeur, Klein/ENG). Strafminuten Königsbrunn 18 + 10 für Rinke, Füssen 8. Zuschauer 439.