Trotz aller Widrigkeiten geht der EVF optimistisch in die neue Saison

Jul 15, 2022 | Allgemein, Verein

Zur Jahreshauptversammlung des Eissportvereins hatten sich 56 stimmberechtigte Mitglieder sowie eine ganze Reihe weiterer Anhänger eingefunden und ließen sich über die Lage des Vereins ausführlich unterrichten. Nach einer erneut stark unter den Corona-Einschränkungen leidenden Spielzeit konnte der EVF dank der staatlichen Hilfen, einem rigorosen Sparkurs sowie der Unterstützung durch eine Spendenaktion ein Plus von 8.467 Euro ausweisen. Der Etat lag bei ca. 830.000 Euro, eine Größenordnung, die auch in der kommenden Saison angestrebt wird. Die Vorstandschaft um Thomas Zellhuber wurde einstimmig entlastet, wobei der Verein nach dem gesundheitlich bedingten Rücktritt von Lukas Jentsch weiterhin auf der Suche nach einem neuen ersten Vorstand ist. Während mit Klaus Zettlmeier ein Mitglied zurück trat, konnte mit Christian Kallenbach, Vorstand des EVF-Sponsors ZETKA, eine neue Personalie im Wirtschaftsbeirat begrüßt werden.
 
Zuschauerbeschränkungen, Spielverlegungen, hohe Belastung der berufstätigen Akteure durch viele Dienstagsspieltage, finanzielle Unsicherheit durch die lange Zeit ungewisse Förderungslage – die Saison 2021/22 war alles andere als einfach für den EVF. Am Ende trotzte die Mannschaft den Umständen mit dem Erreichen des zehnten Platzes in der Oberliga Süd und dem damit verbundenen direkten Klassenerhalt. Eine große Leistung der Spieler, die nochmals hervorgehoben wurde. Dass es auch finanziell passte war hauptsächlich den unter der Saison vorgenommenen Einsparungen und der Unterstützung per Spenden zu verdanken. „Wir mussten da drastische Maßnahmen ergreifen, verlängerten zum Beispiel mit Andrei Taratukhin nicht über den Dezember hinaus“, erklärte der zweite Vorstand Thomas Zellhuber. In das gleiche Horn stieß auch der Vorsitzende des Wirtschaftsbeirats, Dr. Michael Macht: „Wir haben das Budget für 2021/22 abgesegnet, dachten nicht dass es wieder zu solchen Einschränkungen kommen wird. Im November haben wir dann gesehen, das klappt nicht. Wir mussten die Notbremse ziehen.“
 
Erfreuliches konnte der hauptamtliche Nachwuchstrainer Andreas Jorde berichten. So gelingt es dem Verein immer mehr, das Fundament an Nachwuchsspielern zu vergrößern, auf welchem die Zukunft des EVF aufgebaut sein wird. Die Anzahl Trainingseinheiten in der Laufschule konnte innerhalb von drei Jahren von 26 auf 76 erhöht werden, die Anzahl der teilnehmenden Kinder von 130 auf 208. „Aus den eigenen Reihen schöpfen“ lautet das Motto, unter welchem die umfangreiche Nachwuchsarbeit des Eissportvereins steht.
 
Neben dem bereits bekannten Martin Schweiger für den Bereich U11 bis U13 konnte mit Frederik Ledlin auch ein neuer Trainer für das DNL-Team präsentiert werden. Der lange Zeit als Spieler aktive Deutsch-Kanadier kommt aus dem Nachwuchs des VER Selb an den Kobelhang und stellte sich den Anhängern erstmals vor.
 
Neu ist auch der jüngst gegründete Förderverein für die Nachwuchsarbeit. Hier kann man sich bereits mit einem Jahresbeitrag ab 22 Euro für den EVF engagieren. Die Ausrichtung des Fieselturniers bei der Stadtolympiade war jüngst ein erstes Event des Vereins, weitere sind geplant.
 
Ein Ausblick auf die kommende Spielzeit zeigte die bestehenden Herausforderungen wie Corona oder die Energiekrise. Hier konnten mittlerweile dank der Unterstützung von Bürgermeister Maximilian Eichstetter neue Verträge mit der Stadt Füssen abgeschlossen werden mit einer für beide Seiten akzeptablen Lösung. Diese betreffen die Preise für die Eiszeiten, die Werberechte in der Halle 1 sowie die Verpachtung der Stadiongaststätte. Mit Justus und Alexandra Hellweg wurde die Bewirtschaftung der Sportsbar nach einer Ausschreibung neu vergeben. Neu ist auch die Zusammenarbeit mit JB Sportmanagement bei der Vermarktung sowie die überarbeiteten Eintrittspreise, welche zum 100-jährigen Jubiläum deutlich vergünstigt wurden. Die Dauerkarten sind im Schnitt sogar um 15 Prozent billiger, hier läuft auch noch bis 24 Juli eine Rabattaktion.
 
Bei der ersten Mannschaft hat der EVF momentan schwer zu kämpfen mit der Preisentwicklung bei den Oberligagehältern. „Das ist kein Vergleich mehr zu 2019, als wir aufgestiegen sind, und ist ein ernsthaftes Problem. Den Spielern kann man es natürlich nicht verübeln“, so Zellhuber. Momentan hat man drei Torhüter, sieben Verteidiger und zehn Stürmer unter Vertrag. Die Zielsetzung ist weiterhin, vier eigene Blöcke zu stellen. Dazu werden in nächster Zeit weitere Gespräche geführt und auch Kandidaten vorspielen. Man ist zuversichtlich, hier die Mannschaft komplettieren zu können. In der Jubiläums-Saison soll den Anhängern einiges geboten werden, dafür stehen nicht zuletzt die drei verpflichteten Kontingentstürmer. (MiL)

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