EV Füssen erweitert Nachwuchsprogramm – „Quereinsteigertraining“ für Jedermann
„Eishockey für Quereinsteiger“: Mit einem neuen Zusatzangebot möchte der EV Füssen zukünftig noch mehr Kinder und Jugendliche von sich und der Welt des Eishockeys überzeugen. Ein weiteres Puzzleteil, das sich laut der Vereinsverantwortlichen perfekt in das EVF-Nachwuchskonzept fügt – und zugleich eine große „Lücke“ schließt.
Andreas Jorde ist sichtlich aufgeregt. Kein Wunder, so befindet sich der hauptamtliche Nachwuchstrainer des EV Füssen doch auf der Zielgeraden. Im „Endspurt“, kurz vor der Verwirklichung eines Projekts, für welches der ehemalige EVF-Oberliga-Keeper fast schon väterliche Gefühle hegt. „Quereinsteigertraining“, so soll sie heißen, die neueste Errungenschaft des Füssener Nachwuchskonzeptes, der 18. Oktober ist – sofern alles ohne Komplikationen verläuft – der errechnete „Geburtstermin“. „Eine mega coole Sache“, meint Jorde, „wir freuen uns alle schon sehr darauf.“
Was sich nun hinter dem ominösen Neuzugang in der Füssener Eishockey-Nachwuchs-Familie verbirgt? Sofort ist der EVF-Coach Feuer und Flamme. „Eine einmalige Sache“, die Freizeit- „Zocker“ und aktive Vereins- „Cracks“ zusammenführen und so den Eishockeysport unter Jugendlichen weiter verbreiten soll. Die Idee: Jeder Hockey-Faszinierte zwischen 8 und 16 Jahren kann einmal pro Woche ein Training unter professioneller Anleitung genießen – ohne dabei jemals Mitglied im Füssener Eishockeyverein gewesen sein zu müssen. Einfach nach der Schule Knieschoner anschnallen, Helm und Schlittschuhe festzurren und rauf auf´s Eis springen. Wie früher, als nahezu jedes Füssener Kind Tag für Tag die Eisflächen am Kobelhang säumte. Weil es einfach Spaß machte – und weil es die Möglichkeiten dazu gab. Heute, und wie mag es anders sein, hat die weltweite Corona-Pandemie die Hockey-Nostalgie von damals stark verändert. Denn Publikums- und Schlägerläufe werden im kommenden Winter wohl eher nicht zum alltäglichen Bild in den heimischen Eishallen zählen. Eine Lücke, die man beim EV Füssen frühzeitig erkannt und „zu stopfen“ versucht hat, wie Andreas Jorde berichtet. Herausgekommen sei dabei besagtes „Quereinsteigertraining“, ein Ersatz-Event für die beliebten Publikumsläufe – unverbindlich, unkompliziert, ohne großen Aufwand für Eltern und Jugendliche. Eine einfach E-Mail an den hauptamtlichen Nachwuchstrainer genügt und man ist im System. Von nun an wird Woche für Woche über die Quereinsteiger-Trainingszeit informiert, die leicht variieren kann. Zum Training selber bringt der interessierte Jugendliche nur seine Hockey-Ausrüstung, jede Menge Lust an Spiel und Spaß sowie 5 € mit. Ein Unkostenbeitrag, der zu einer „passiven Mitgliedschaft“ im Verein berechtigt – wichtig auch aus „versicherungstechnischen Gründen“, erklärt Jorde. Auf dem Eis trifft der Hobby-Spieler dann auf seine Freunde von der anderen Straßenseite, vielleicht auch aus dem Nachbarort. Auch der ein oder andere Vereinsspieler wird dann mit Sicherheit dabei sein. Denn schließlich sind diese genauso willkommen wie die Hockey-Neulinge, egal ob nun der Füssener U9-Mannschaft angehörig, oder etwa der schwarz-gelben (Beinahe-Profi-)U20-Garde entspringend. Das Wichtigste dabei: Es wird nicht unterschieden zwischen Vereinsspielern und „Quereinsteigern“ – die ausgebildeten Trainer kümmern sich um alle Trainingsteilnehmer gleichermaßen. Ein „interner Schlägerlauf“, so umschreibt es Jorde, wo sich alles um das Zusammenkommen, den gegenseitigen Austausch und vor allem jede Menge „Hockeyzocken“ drehen soll.
Dieses Zusatzangebot bedeutet für den „Altmeister“ Einiges an Extra-Aufwand, Extra-Kosten, aber eben auch extra-viel Potential, um das hauseigene Nachwuchsförderprogramm noch attraktiver zu gestalten. Jenes Programm, das schon so viele große Spieler wie Thomas Greiss oder Michi Wolf hervorgebracht hat und der ganze Stolz der Vereins ist – wie eben auch sein gesamtes Kapital. Damit gilt es clever hauszuhalten, weshalb die Verantwortlichen um Andreas Jorde viel Zeit in die Planung und Koordination des Nachwuchskonzeptes gesteckt haben. Das Ergebnis: Eine funktionierende Laufschule, die Kindern ab drei Jahren zweimal wöchentlich die ersten Erlebnisse „auf Eis“ beschert. Ein gut strukturiertes und mindestens genauso erfolgreiches Mannschaftensystem, das mit der U7 beginnt und stringent nach oben bis zur U20 anwächst. Von dort ist es dann nur mehr ein Katzensprung bis hin zum Oberliga-Profikader, dem vorläufigen „Endpunkt“ und Ziel einer jungen Füssener Eishockey-Karriere. Am Kobelhang beschreiten Spieler und Trainer dabei gemeinsam diesen Weg, der nicht selten mit Erfolg gekrönt ist. Das Erfolgsgeheimnis? „Dass wir einfach Angebote schaffen“, sagt Jorde. Für Kinder und Jugendliche, die gerade wegen Pandemie und Homeschooling nun mehr denn je „körperlichen wie emotionalen Ausgleich“ benötigen. Finden können sie jenen in Füssen, wo sich neben „Laufschule“ und „Quereinsteigertraining“ auch sonst Jugend-spezifisch so Einiges rührt. Am 3. Oktober kommt es bereits zum großen „Kid´s on Ice“-Tag am Kobelhang, nur wenige Wochen später, am 30. Oktober, gehört allein den „Girls“ für einen ganzen Tag die gesamte Eisfläche. Der „Altmeister“ will durch Aktionen wie diese neue schwarz-gelbe Mitglieder generieren. Und natürlich auch den nächsten Thomas Greiss oder Michi Wolf entdecken. „Über Allem steht dabei das Wohl der Kids“, betont EVF-Mann Jorde, „wir wollen ihnen helfen, besser zu werden“. Und sie gleichzeitig „vom Alltagsdruck befreien“. Durch das „Quereinsteigertraining“ schlägt der EVF hierfür ein völlig neues Kapitel auf – und schreibt damit seine eigene Story von einem erfolgreichen Füssener Nachwuchsförderkonzept unbeirrt fort.
Bereit zum „Quereinsteigen“? Eine kurze E-Mail an ajorde@evfuessen.de genügt, um schon am 18. Oktober mit von der Partie zu sein. Bei etwaigen Fragen, Wünschen oder sonstigen Anregungen kann über diese Adresse direkt mit EVF-Coach Andreas Jorde in Kontakt getreten werden.