„Schwitzen statt Sitzen“ am Buß- und Bettag – gemeinsam für unsere Ehrenämtler:Innen!

Dez 1, 2021 | Allgemein

Der Buß- und Bettag ist seit 1994 kein gesetzlicher Feiertag mehr in weiten Teilen Deutschlands. Schülerinnen und Schüler freuen sich dennoch jedes Jahr wieder auf diesen Novembertag – weil er ganz im Zeichen des Lange-Ausschlafens, des hemmungslosen „Herumchillens“, ja des absoluten „Nichtstuns“ steht. Einfach einen Tag „Sonderurlaub“ einlegen – und das auch noch mitten unter der Woche! Da springt so ein gescholtenes Schüler-Herz schnell mal höher. Aber jetzt mal ganz ehrlich: Ist Nichtstun nicht irgendwann ein bisserl langweilig? In Füssen hat man die Zeichen der Zeit früh erkannt und ein perfektes Buß- und Bettag-Ablenkungsprogramm geschaffen. „Alle gesamt für´s Ehrenamt“-Tag, so heißt diese magische Zauberformel, die den Füssener Nachwuchskids eine willkommene Freizeitbeschäftigung liefert und gleichzeitig den wahren „Heroes“ im EVF-Hintergrund gewidmet ist – unseren EhrenämtlerInnen!

Echte Superhelden, das sind diese freiwilligen Eis-Helfer nämlich allemal. Tag für Tag, ja Woche für Woche leisten sie Außergewöhnliches, nur um ein bisserl Kufen-Spaß bzw. Eishockey-Action am Füssener Kobelhang zu ermöglichen. 20, nicht selten 30 Stunden wöchentlich zurrt so ein Betreuer die Schlittschuhe zahlreicher Jung-Eishockeyler zu, kutschiert so ein Elternteil seine EVF-Kids quer durch die Weltgeschichte, steht so ein Trainer an der Bande, um seinen Jungs/Mädels das Eishockeyspielen beizubringen – und ihnen damit eine erfüllte Kindheit zu bereiten. Das alles ist so enorm wichtig, das alles ist Teil unserer hochgelobten EV Füssen-DNA. Ohne die ehrenamtlichen Helfer wäre Vieles nicht umsetzbar. Ohne diese „Superhelden“ würde es an vielen Stellen am Kobelhang ganz düster aussehen. Höchste Zeit, einmal kräftig „DANKE“ zu sagen – das dachte sich zumindest vor mittlerweile schon knapp drei Jahren Füssens hauptamtlicher Nachwuchstrainer Andi Jorde. Für ihn war klar, dass man im Leben nicht immer nur „nehmen“ kann, sondern auch gleichzeitig etwas „zurückgeben“ muss. An alle diese Mamas und Papas, Großeltern wie Tanten, Onkels wie Freunde des Eishockeysportes, die sich Woche für Woche ehrenamtlich in die Dienste des EVF stellen, die keinen Cent dafür bekommen – ja ganz im Gegenteil, die manchmal sogar die Kosten für ihre einheitliche Betreuer-Kleidung selber tragen müssen. Aber das ist nun mal das Leid, das alle EhrenämtlerInnen dieser Welt vereint. Denn was im Eishockey gilt, ist auch im Fußball- oder Skiverein die Regel: Die Vereine können ganz einfach nicht sämtliche Umkosten stemmen, und dann auch noch zusätzlich Geld für ein rein freiwilliges Freizeit-Engagement, und das ist nun mal letztlich ein jedes Ehrenamt, „lockermachen“.

Doch genau das beschäftigte Nachwuchstrainer Jorde. Ob man nicht trotzdem irgendetwas an der Situation der EhrenämtlerInnen ändern könne? Zurückerinnert an seine eigene Kindheit kam ihm dann eine ziemlich lässige Idee in den Sinn: Hatte er nicht einmal als Schüler am sogenannten „Schwitztag“ einen ganzen Tag schulfrei bekommen, nur um arbeiten zu gehen und damit Geld für wohltätige Zwecke einzuheimsen? Warum nicht dieses Prinzip einfach auf den EV Füssen übertragen und sämtliche Nachwuchs-Cracks dazu animieren, Geld für das eigene schwarz-gelbe EhrenämtlerInnen-Budget herbeizuschaffen? Geboren war er, der „Alle gesamt für´s Ehrenamt“-Tag. Stattfinden sollte dieser natürlich dann, wenn ein jeder Schüler vor lauter Freizeit nichts mehr mit sich anzufangen weiß, und auch Mama und Papa arbeiten gehen müssen – nämlich am Buß- und Bettag. Seit jeher haben schon viele Füssener Eishockeykiddies einmal kräftig in ihre Hockey-Handschuhe gespuckt und sich vielseitig nützlich gemacht. Egal ob beim Papa in der Hofeinfahrt, egal ob beim Opa im Blumenbeet. Auch „beim Onkel auf´m Hof“ sind so beliebte „Ehrenamt-Day“-Klassiker, dicht gefolgt von einigen Stunden „Auto-Aussaugen“ oder „im Lager aushelfen“.

Die Zeit, die die Kinder dabei in ihre jeweilige Arbeit investieren, ist zweitrangig. Drei, vielleicht vier Stunden, mal auch nur 30 Minuten – was wirklich zählt, ist die Geste. Die Symbolik hinter der Aktion, dass hier für diejenigen gearbeitet wird, die für einen selbst sonst immer ihre ganze Freizeit opfern. Darüberhinaus erhalten die Nachwuchsspieler auch noch einen Einblick in das „richtige“ Arbeiten fernab von Mathe-Lernen, Deutschtest-Schreiben oder „Eishockey-Zocken“ – was oft nicht wenige dazu veranlasst, das sonst ach so verfluchte Schülerleben auf einmal doch wieder ein wenig „lässiger“ zu finden. Das Allerallerwichtigste bleibt dabei jedoch: Die EVF-Kids lernen verstehen, dass das, was da im Hintergrund für sie geleistet wird, bei weitem keine Selbstverständlichkeit ist. Dass hier viele Leute nahezu alles für einen tun, und dafür nur selten etwas zurückbekommen. Durch die vielen kleinen Arbeiten, die die fleißigen Füssener Nachwuchsspieler innerhalb der letzten Jahre verrichtet haben, ist schon ein durchaus ansehnliches Sümmchen an „Cash“ zusammengekommen. Geld, das außerplanmäßig in Betreuer-Kleidung, die Infrastruktur und sonstige Hockey-spezifisches „Kleinzeug“ investiert werden konnte.

Und auch dieses Jahr haben sich alle „Ehrenamt-Day“-Teilnehmer, angefangen mit der U7, aufgehört bei der U20, mal wieder ordentlich ins Zeug gelegt. Wo diese Arbeitsmoral herrührte? Vielleicht von den motivierenden Worten des Nachwuchstrainers Andi Jorde – oder von der kleinen vereinsinterne Competition, die auch in diesem Jahr wieder ausgerufen worden war. Das EVF-Nachwuchsteam, das am meisten Kohle für die Füssener EhrenämtlerInnen zusammenbekam, durfte sich am Ende des Tages nicht nur „Sieger der Herzen“, sondern auch stolzer Besitzer eines ziemlich lässigen Wanderpokals nennen. Nachdem sich im Vorjahr noch die EVF-U13-Mannschaft zum „Ehrenamt-Day“-Sieger gekürt hatte, musste der „Titelverteidiger“ in diesem Jahr einem anderen Team knapp den Vortritt lassen: Die U9-Jungs/-Mädels machten schlussendlich das Rennen. Groß war die Freude über den gemeinsamen Pokal-Triumph, ungehalten die Zufriedenheit über diesen „richtig coolen“ Tag. „Richtig cool!“ – das werden sich wohl auch unsere EVF-EhrenämtlerInnen denken, wenn sie schon bald ihre neue Betreuer-Kleidung in den Händen halten dürfen.

In diesem Sinne bleibt eigentlich nur mehr Eines zu sagen: DANKE an euch alle großen und kleinen „Superhelden“ da draußen, die ihr den EVF-Laden immer so zuverlässig am Laufen haltet. Fühlt euch gedrückt und fest umarmt von uns – der „Alle gesamt für´s Ehrenamt“-Tag gehört alleine euch!

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