Der EV Füssen hat dem Favoriten aus dem Norden einen großen Kampf geliefert, musste sich aber letztendlich vor heimischer Kulisse auch in Spiel 2 mit 2:4 (1:2, 0:0, 1:2) geschlagen geben. Damit liegen die Hannover Scorpions in der Serie mit 2:0-Siegen vorne und können bereits am morgigen Dienstag um 20 Uhr zuhause alles klar machen.
Simon, Noack, Kaiser, Wiedemann, Zimmermann, Straub, Seppänen, dazu die Förderlizenzspieler Nifosi und Sivic und ab der 27. Minute auch noch Bauer Neudecker. Gestatten: Die Ausfall-Liste des EVF. Auf Grund der großen Probleme kam DNL-Stürmer Nikolai Streif zu seinem Oberligadebüt. Die Chancen waren gegen den Meister der Oberliga Nord erdenklich klein, und dennoch überzeugten die Schwarz-Gelben mit toller Moral, überragendem Einsatz und natürlich einem bärenstarken Benedikt Hötzinger im Gehäuse.
Der Aufstiegsfavorit startete auch am Kobelhang stark und ging früh durch einen Schlagschuss von James Bettauer in Überzahl sowie einem schnellen Handgelenkschuss von Pascal Aquin mit 0:2 in Führung. Eine gute Minute später konnte aber auch der EVF sein erstes Überzahlspiel durch Leon Dalldush zum 1:2 verwerten. Bis zur ersten Pause hatten die Gäste ein deutliches Chancenplus, die Füssener wehrten sich jedoch nach Kräften.
Das Mitteldrittel begann mit einigen EVF-Chancen, ehe die Scorpions wieder das Heft in die Hand nahmen und den Eissportverein mehrmals einschnürten. Eine unglückliche Aktion brachte Bauer Neudecker eine Spieldauerstrafe wegen Bandenchecks ein, doch auch in der fünfminütigen Überzahl konnten die Gästen keinen weiteren Treffer erzielen. Leon Dalldush hatte bei einem Konter sogar den Ausgleich auf dem Schläger. Benedikt Hötzinger blieb auch danach im Brennpunkt und hielt einfach alles. Mehrmals strich die Scheibe auch knapp am Pfosten vorbei. Kurz vor Ende des Abschnitts hatten die Füssener dann die Riesenchance zum Ausgleich, Jere Helenius scheiterte aber am starken Brett Jäger.
In den letzten zwanzig Minuten erzielte Hannover dann zunächst doch den dritten Treffer durch Brandon Alderson, der Eissportverein gab sich aber nicht geschlagen. Wieder in Überzahl traf Lukas Slavetinsky zum 2:3. Und als dann gleich zwei Gästespieler gleichzeitig auf die Strafbank mussten, schien die große Chance auf weitere Treffer gekommen zu sein. Doch hier machte sich das Fehlen der Spezialisten sehr bemerkbar, immerhin waren zu diesem Zeitpunkt die drei erfolgreichsten Füssener Powerplayspieler nicht dabei. Die Gelegenheit konnte nicht genutzt werden. Am Ende zog Trainer Kujala seinen Torhüter, mit sechs Feldspielern musste man nach einer vorangegangenen Fehlentscheidung aber das entscheidende 2:4 durch Robin Just ins verwaiste Gehäuse hinnehmen. Was die Füssener Mannschaft mit dieser Aufstellung geleistet hat war jedoch aller Ehren wert und wurde auch von den Anhängern honoriert.
Aufstellung EV Füssen:
Benedikt Hötzinger, Moritz Borst; Nicolas Jentsch, Lukas Slavetinsky, Maximilian Dropmann, Justus Meyl, Noah Keller, Tobias Baader; Bauer Neudecker, Marco Deubler, Jere Helenius, Pius Seitz, Ondrej Zelenka, Leon Dalldush, Tim Flammann, Edgar Simon, Nikolai Streif.
Tore: 0:1 (4.) Bettauer (Alderson, Maschmeyer/5-4), 0:2 (6.) Aquin (McPherson, Raabe), 1:2 (8.) Dalldush (Helenius, Slavetinsky/5-4), 1:3 (43.) Alderson (McPherson, Aquin), 2:3 (49.) Slavetinsky (Helenius, Zelenka/5-4), 2:4 (60.) Just (Alderson/ENG). Strafminuten Füssen 10 plus 5 plus Spieldauer Neudecker, Hannover 10. Zuschauer 1212.
